Frühlingsspaziergang

Alm
Linde an der Alm
Seidelbast – giftig und geschützt! nur Anschauen und Riechen!

Endlich ist es so weit – alles treibt aus, die Frühlingskräuter erfreuen unser Auge und bereichern den Speiseplan. Gerade die jungen Kräuter sind besonders schmackhaft, sie haben noch keine bitteren „Abwehrstoffe“ gegen Kräuterpädagogen und andere Freßfeinde gebildet! Am besten roh auf einem Spaziergang genossen, bieten sie die frischesten verfügbaren Nährstoffe in besonders hoher Konzentration! Kleine Mengen machen schon satt, einfach ausprobieren. Es lohnt sich auch der Blick nach oben, nicht nur nach unten! Auf den niedrigeren Ästen sind auch für uns frische junge Blätter zu erreichen. Natürlich nur ungiftige Pflanzen probieren, und von einer Pflanze jeweils nur kleine Mengen ernten. Mahlzeit!

Brennnesselsamen

Jetzt im Winter können wir uns am Sammelgut von Sommer und Herbst erfreuen.  Was wäre hier besser geeignet als die Brennnessel? Besonders ihre Samen – klein aber oho – versorgen uns mit sommerlicher Energie. Eine geballte Ladung aus Eiweiß, Mineralstoffen und Vitaminen hilft uns über die kalte Jahreszeit und hat laut Überlieferung auch ganz außergewöhnliche Wirkungen…vom Hendl bis zu Mann und Frau! Außerdem schmecken sie gut – in die Suppe, Eierspeis, auf Müsli und Salat, Desserts, der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt! Angebraten sind sie besonders gut, für die Inhaltsstoffe ist der rohe Verzehr aber gscheiter. Ganz oder frisch gemörsert. Beispielsweise mitgebraten im Erdäpfelpuffer-hier ein Experiment mit Süßkartoffel und Zwiebel- oder roh im Smoothie (Wasser, Reis-Kokosmilch, Avocado, Orange, Apfel, Banane, etwas Zitrone, Kokosextrakt, Brennnesselsamen)

weihnachtliche Kräuterinhalation

Eine hartnäckige Erkältung kann ganz schön nerven…wohltuend für Hals und Nase ist da ein Hausmittel aus meiner Kindheit-das Inhalieren! Heißes Wasser aufkochen, Kräuter nach Wahl zugeben: Quendel (Thymian), Salbei, Huflattich, Teil der Weihnachtsdeko…sicherheitshalber nur den Fichtenzweig (Efeu würde zwar von der Wirkung her gut passen, ist aber auch giftig).  Wer keinen Vorrat an selbstgesammelten Kräutern hat, kann eine fertige Hustenteemischung, Kamillen- oder Pfefferminztee, Gewürzkräuter aus der Küche oder einfach Salz verwenden! Oder ein Zweigerl vom Christbaum…

 

Herbstfarben

Im Herbst wird das Blattgrün abgebaut. Andere Pflanzenfarbstoffe-va gelbe und orange Carotinoide, die vorher überdeckt waren, kommen zum Vorschein. Aber auch bunte Abbauprodukte und zwischenzeitlich als Kälteschutz gebildete rote Anthozyane tragen zum Farbenspiel bei.  Die am Ende braunen Blätter werden zur optimalen Vorbereitung auf den Winter abgeworfen. Wenn dieser zu plötzlich kommt, kann das bunte Stadium aber auch anhalten.  Das soll wunderschön sein, für den Baum ist es aber sicher nicht optimal!

Gute Laune und rundum gsund Tee

Für das heutige Regenwetter habe ich folgende Idee ausprobiert, das Ergebnis finde ich sehr gut: Frische Hollerbeeren mit Nelkenwurz köcheln, weitere Gewürze -sparsam- nach Wahl zugeben und ziehen lassen (meine Wahl: Galgant/Bertram/Zimt-Mischung), abseihen, dabei Holler gut ausdrücken. noch einmal erwärmen und mit Milch nach Wahl aufgießen. im Experiment mit Reis/Kokosmilch, das hat gut mit der feinen Fruchtnote und dem leicht pfeffrigen Geschmack im Hintergrund zusammengepasst.

Wirkung: gut fürs Immunsystem, Magen, Verdauung, und damit fürs allgemeine Wohlbefinden

 

im Wald-Literaturtipp

Da „wilde Kräuter“ in einem soziokulturellen Kontext stehen, heute ein Literaturtipp – nichts neues, aber ich bin gerade erst darübergestolpert, über „Das gestohlene Kind“ von Keith Donohue. Ein seltsames, aber interessantes Buch mit einem erfrischend pragmatischen Zugang zu Mythen.

Nach der Lektüre eine eigenartige Stimmung im Wald 🙂

Weißdorn und Mistel

Unter dieser Mistel haben sich bestimmt schon viele Liebespaare geküsst…  versteckt auf einer Anhöhe mit Blick auf Burg Kreuzenstein. Die herzstärkende und blutdruckausgleichende Wirkung des Weißdorns – in Präparaten auch gerne mit Mistel kombiniert – kann dabei nur von Vorteil sein 🙂

Während die – jetzt noch unreifen – Früchte der Mistel zu Genußzwecken für uns ungeeignet sind,  lassen sich die kleinen roten „Liebesäpfel“ des Weißdorns zu interessanten kulinarischen Variationen verarbeiten!  Als Pesto, in Marmeladen, Gelees oder auch im Quittenkäse – diese gesunden Minifrüchte laden zum Experimentieren ein!

Haare waschen rein pflanzlich

Es ist wieder so weit: der Jahresvorrat an Roßkastanien kann gesammelt werden! frisch durch den Fleischwolf drehen, mit Schale gibt es eine zusätzliche Tönung. 1-2 Eßlöffel mit  ca 1/4-1/2 l Wasser über Nacht im Kühlschrank stehen lassen, abseihen und mit der Flüssigkeit Haare waschen.  danach eventuell noch Spülung mit Haarbalsam oder Kräuteressig. funktioniert angeblich auch zum Wäschewaschen. Aber da besser ohne Schale verwenden…