Angelika-Dost-Kräutersalz

Die im vorigen Beitrag vorgestellten Engelwurzsamen mit Dost und Salz grob vermahlen, passen hervorragend zu gedünsteten Erdäpfeln mit Butter. Es ist ratsam immer nur eine kleine Menge herzustellen, wegen der flüchtigen Aromen. Es duftet köstlich!

Erzengelwurz-Samen

Die Engelwurz (Angelica archangelica) ist eine meiner Lieblingspflanzen. Bei einem Aufenthalt an der Donau konnte ich diesmal sogar Dolden mit grünen Früchten/Samen der Erzengelwurz „erbeuten“, die in unseren Breiten eher selten anzutreffen ist. Sie wird über die Flüsse vom Norden her verbreitet, was ihren Standort erklärt. Nach einer längeren Trocknungsphase (alternativ können die Früchte auch später geerntet werden), lassen sie sich gut aufbewahren. Diese Teile der Pflanze sind v.a. kulinarisch interessant, und lassen sich am einfachsten „ernten“. Sie haben bestimmt auch gesundheitliche Wirkungen – wenn auch sanfter als die Wurzel.

Wie die – bei uns weit verbreitete – Waldengelwurz enthält die Erzengelwurz u.a. Bitterstoffe und ätherische Öle. Wobei mir vorkommt, dass die Waldengelwurz stärker zu den Bitterstoffen, und die Erzengelwurz stärker zu den „Aromastoffen“ tendiert. Das kann aber auch ein Unterschied von einzelnen Pflanzen sein. Die gesundheitliche Wirkung ist breit gefächert und liegt sowohl im körperlichen (Verdauung, Abwehrkräfte) als auch seelischen (Stärkung, Inspiration, Schutz) Bereich, korrespondierend zu den Inhaltsstoffen. Wobei die Erzengelwurz, wie der Name schon sagt, für die Medizin höher eingestuft wurde. In Zeiten der Pest wurde sie sogar professionell angebaut, und findet sich auch heute noch in so manchem Heilkräutergarten.

Die getrockneten Früchte sind interessant als Gewürz für Gebäck, Spirituosen, Essig, Öl, Salz… oder einfach pur gekaut als gesunder Snack. Siehe auch ältere Beiträge!

Die Stängel eignen sich hervorragend als Stroh/Trinkhalm – also besser etwas länger abschneiden als ich es gemacht habe. So kann man auch diesen Teil nutzen, nachhaltig und regional.

Der Rest der Pflanze geht dann vor Ort wieder in den „Kreislauf der Natur“ zurück. Aus ökologischen Gründen bitte nicht die gesamte Pflanze „beernten“ sodass noch genug Samen für die Weiterverbreitung übrig bleiben.