Die weiße Narzisse, oder Dichternarzisse (Narcissus poeticus) mit ihren Unterarten ist ein typischer Frühjahrsblüher, in Österreich kommt sie von der Steiermark/Oberösterreich bis hinunter nach Kärnten und ins benachbarte Slowenien und Südtirol vor. Sie ist wunderschön, riecht betörend und ist giftig, passend zu ihrem mit der „Narkose“ verwandten Namen. Auf eher „traditionell“ landwirtschaftlich genutzten Flächen (feucht, spät gemäht, nicht gedüngt) konnte sie sich zu einem wahren Blütenmeer, den „Narzissenwiesen“ entwickeln. Als Futterpflanze uninteressant, erfreut sie uns heute mit ihrer ätherischen Gestalt und ihrem Duft, und fand so ihren „Nutzen“ für Ausflügler und Touristen.
Besonders im Salzkammergut wurde sie in den Dienst des Tourismus gestellt, um diesen nach dem zweiten Weltkrieg wieder anzukurbeln. Die hunderttausenden jährlich von Einheimischen und Gästen gepflückten Blüten für den Blumenschmuck des Narzissenfestes hinterlassen auf den unzähligen Narzissenwiesen in der Gegend um Bad Aussee und Bad Mitterndorf keine sichtbare Lücke. Allerdings würde ich außerhalb des Narzissenfestes trotzdem vom Pflücken abraten – wegen ihrer Giftigkeit, und wegen ihres übermächtigen Duftes, der in geschlossenen Räumen sowieso zu viel des Guten ist!