Raupe

Hat sich diese Schönbär-Raupe verirrt? Oder hat sie sich absichtlich eine giftige Herbstzeitlose ausgesucht, um nicht gefressen zu werden? Ihre Futterpflanze ist das jedenfalls nicht!

Immer wieder findet man Rätsel, und interessante Dinge, wenn man aufmerksam durch die Natur streift! Es wird nie langweilig!

Trank der Begeisterung zur Walpurgisnacht

Die Nacht vom 30. April auf den 1. Mai gilt vielerorts als magisch. Als Walpurgisnacht wird sie heutzutage gerne gefeiert, mit Musik und Tanz am prasselnden Feuer in geselliger Runde, ein bisschen verrückt darf es zugehen, auch der Besen sollte nicht fehlen. Gerne wird eine Maibowle – mit Waldmeister – getrunken, und die Fruchtbarkeit des neuen Jahres zelebriert.

Ich hab mir diese Nacht ausgesucht, um einen „Trank der Begeisterung“ zu brauen. Dieses frühere Druidengetränk passt sehr gut zu dieser zauberkundigen Nacht. Da die Überlieferungen wage sind, kann man hier ganz nach Gefühl vorgehen. Bei mir landeten folgende Blüten in einem Bad aus goldgelben Met: Schlüsselblume, Vergissmeinicht, Veilchen, Ehrenpreis, Waldmeister, Lichtnelke, Gänseblümchen, Gundelrebe und eine Prise Löwenzahn. Weiter Zutaten: Sonne, Mond, Blitz, Donner, Regen und Wind.

Narzisse

Die weiße Narzisse, oder Dichternarzisse (Narcissus poeticus) mit ihren Unterarten ist ein typischer Frühjahrsblüher, in Österreich kommt sie von der Steiermark/Oberösterreich bis hinunter nach Kärnten und ins benachbarte Slowenien und Südtirol vor. Sie ist wunderschön, riecht betörend und ist giftig, passend zu ihrem mit der „Narkose“ verwandten Namen. Auf eher „traditionell“ landwirtschaftlich genutzten Flächen (feucht, spät gemäht, nicht gedüngt) konnte sie sich zu einem wahren Blütenmeer, den „Narzissenwiesen“ entwickeln. Als Futterpflanze uninteressant, erfreut sie uns heute mit ihrer ätherischen Gestalt und ihrem Duft, und fand so ihren „Nutzen“ für Ausflügler und Touristen.

Besonders im Salzkammergut wurde sie in den Dienst des Tourismus gestellt, um diesen nach dem zweiten Weltkrieg wieder anzukurbeln. Die hunderttausenden jährlich von Einheimischen und Gästen gepflückten Blüten für den Blumenschmuck des Narzissenfestes hinterlassen auf den unzähligen Narzissenwiesen in der Gegend um Bad Aussee und Bad Mitterndorf keine sichtbare Lücke. Allerdings würde ich außerhalb des Narzissenfestes trotzdem vom Pflücken abraten – wegen ihrer Giftigkeit, und wegen ihres übermächtigen Duftes, der in geschlossenen Räumen sowieso zu viel des Guten ist!