kulinarische Winterfreuden

Meine Vorliebe gehört einfachen traditionellen Rezepten, die mit wenigen Zutaten, die meist in der Küche vorhanden sind, auskommen. Mit etwas Fantasie lassen sich daraus mit wenig Aufwand neue „Kräutergerichte“ kreieren.

Heute hatte ich Lust wieder etwas mit einer meiner Lieblingspflanzen – dem Waldmeister – zu fabrizieren. Im Winter ist der Appetit auf eine „Maibowle“ nicht besonders groß. Angeregt durch den Schnee draussen wurden es deshalb „Schneenockerl“; Milch mit Rohrzucker, einer Handvoll Waldmeister und einem Hauch Vanille kochen, ziehen lassen, Schnee mit einer Prise Salz schlagen, als Nockerl in der Flüssigkeit köcheln lassen, abseihen, Waldmeistermilch mit etwas Maizena andicken, mit den Schneenockerln anrichten:

Schneenockerl mit Waldmeister und Vanille

Winterzeit

Nicht nur viele Tiere, auch Pflanzen haben sich jetzt in den „Winterschlaf“ begeben. Sie haben ihren Stoffwechsel heruntergefahren und die Blätter abgeworfen, um den Flüssigkeitsverlust zu minimieren. Auch wenn sie – wie hier – an einem See wachsen, können sie die Feuchtigkeit als Eis und Schnee nicht aufnehmen, sondern werden nur „äußerlich“ von ihr umhüllt. Das schadet normalerweise nicht, bildet sogar eine isolierende Schicht. Und es sieht sehr hübsch aus, wenn sich Eiskristalle auf den Zweigen und übrig gebliebenen Früchten bilden.

In ihrem „Winterkleid“ sind viele Pflanzen gar nicht einfach zu erkennen. Ich würde hier auf einen gewöhnlichen Schneeball (Viburnum) tippen. Er wächst gerne an Wegen, mag es feucht und die roten Früchte bleiben oft bis zum Frühjahr als „Wintersteher“ an den Zweigen. Ob das zu einer Verbesserung des Geschmacks führt, wäre noch auszutesten.