Diese wunderschöne Pflanze mit ihrer zarten Färbung verzaubert den Wald. Meine Mutter liebt sie, und schon als Kind lernte ich sie als hübschen, typischen Waldbewohner kennen. Der Name ist von der runden Wurzelknolle abgeleitet, und die hat es in sich! Bereits kleine Mengen, die in die Blutbahn gelangen, können zu einer tödlichen Atemlähmung führen. Das machte man sich als Pfeilgift zunutze, eine verwandte Art im Mittelmeerraum wurde auch zum Fischfang benutzt. Heilkundliche und magische Anwendungen sind schon seit der Antike bekannt, waren aber mit einem entsprechenden Risiko in der Anwendung verbunden. Bereits das Vorbeigehen an in Wald wachsenden Zyklamen stand im Ruf, einen Abortus hervorzurufen, und die damit durchgeführten Liebeszauber konnten unter Umständen die Suche nach einem neuen Objekt der Begierde nötig machen. Heute wird die Zyklame hauptsächlich homöopathisch in der Frauenheilkunde und als Schmerzmittel eingesetzt. Den deutschen Gattungsnamen Alpenveilchen finde ich übrigens etwas seltsam, da nur eine einzige Art davon in den Alpen vorkommt, und um ein Veilchen handelt es sich auch nicht…
Schwalbenwurz-Enzian
Neben dem Edelweiß begleitet uns der Enzian als symbolisch wichtige Alpenblume mit seinen unterschiedlichen Arten über das Jahr. Jetzt im Übergang vom Sommer in den Herbst blüht der eindrucksvolle Schwalbenwurz-Enzian. Früher wurde er auch zu Heilzwecken verwendet, heute steht er wie alle Enzianarten streng unter Naturschutz, erfreut unser Auge und dient als Labstelle für die Hummeln.